Audrée Wilhelmy

Weisses Harz

Seiten: 290 Seiten
Einband: gebunden
Verlag: Marix
Jahr: 2024/2025
ISBN: 978-3-7374-1228-5

CHF33.50

Beschreibung

Audrée Wilhelmy ist eine kanadische Autorin aus Québec. Wirklich gute Bücher vermitteln einem oft das Gefühl, etwas zu lesen, das im grossen Saal eines Leselebens ein gänzlich neues Fenster öffnet. Kurz zuvor hatte mich bereits Lauren Grofs »Weite Wildnis« beglückt: eine bildmächtige, sinnliche, spirituel angehauchte Erzählung in der Wildnis Nordamerikas im 17. Jahrhundert. Wilhelmys Roman spielt  im Norden Kanadas. Erzählt von einem Mädchen, das von Nonnen aufgezogen und dem Alphabet der Wildnis überlassen wird. Laure hingegen erblickt als Albinokind in der welt der Kohleminen das Licht der Welt, überlebt, kommt zum Arzt der grausamen Dorfgemeinschaft, die aus nichts als Dreck, Elend und Hoffnungslosigkeit besteht, in eine Art Lehre, bekommt gar in der nahe gelegenen Stadt eine Ausbildung  zum Arzt.
Laure und Daã, zwei Menschen, andersartig & eigensinnig, von Neugier getrieben und andauernd auf der Hut, wissend, dass der Grat, auf dem sie sich bewegen schmaler als die Spitze eines Seufzers ist. Laure & Daã, der Feiheit und der Wildnis zugetan, ahnen nicht, wie es ist, wenn die »zivilisierte« Gesellschaft dem ein Ende setzt.
»Weisses Harz« ist eine Geschichte von umwerfender Wucht und Sinnlichkeit, ein Solitär, und steht für eine Tradition von humanistisch geprägtem Schreiben, das mir Leser Zuversicht und Hoffnung beschert. Ich lese Bilder von einer derartigen Schönheit und Wucht, die nichts anderes als radikaler Widerstand gegen den Zerfall der Zivilisation darstellen.